Artikel über: IUU-Fischerei

Was sind die Höhepunkte der IUU-Kampagnen von Sea Shepherd?

Mit einer Partnerschaft in Gabun zur Bekämpfung der IUU-Fischerei hat unsere Arbeit in Afrika 2016 begonnen. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit untermauerte unsere Strategie und ebnete den Weg für weitere Partnerschaften. Seitdem sind wir Partnerschaften mit den Regierungen von Liberia, Sierra Leone, São Tomé und Príncipe, Tansania, Benin, Namibia und Gambia eingegangen. Zuletzt haben wir unsere IUU-Partnerschaften auf Tuvalu im Südpazifik ausgedehnt.

Mit aktuellem Stand hat Sea Shepherd unseren Partnern in Afrika geholfen, 98 Schiffe festzusetzen. Und was noch wichtiger ist: Diese Patrouillen haben sich als wirksame Abschreckung gegen weitere IUU-Fischerei erwiesen. Wie James Logan, ein lokaler Fischer in Liberia, über die Präsenz von Sea Shepherd sagt: „Wenn das große Boot auftaucht, verschwinden die Trawler.“

Dieses Abschreckungskonzept hat sich bereits bei der Wildereibekämpfung an Land bewährt. Wir sind jedoch die einzige Organisation, die es auf See eingeführt hat. Die Wirkung eines einzigen Patrouillentages in bisher unbewachten Gewässern kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden: An jedem Tag, an dem ein stillgelegtes Schiff im Hafen liegt oder aus Angst vor einer Festsetzung auf das Fischen verzichtet, sind seine Netze nicht im Wasser. Das bedeutet, dass pro Tag und Trawler Zehntausende Fische im Wasser bleiben.

Dies sind nur einige der herausragenden Ergebnisse unserer Patrouillen:

1. Gabun - Aussetzung der Garnelenfischerei: Der gabunische Fischereiminister kam 2021 an Bord, um sich aus erster Hand über die Situation auf See zu informieren. Bei einer Inspektion hatte ein Garnelentrawler einen Fang mit einem geschätzten Gewichtsverhältnis von 0,2 % Garnelen zu 99,8 % Beifang geladen, wobei der größte Teil des Beifangs tot über Bord geworfen wurde. Der Minister ordnete daraufhin die sofortige Einstellung der gesamten Garnelenfischerei in Gabun an, damit sich die Gewässer erholen können.

2. Liberia - Eine halbe Million Haie pro Jahr gerettet: Einer der größten Erfolge unserer Kampagne mit der liberianischen Küstenwache war die Festsetzung des international gesuchten Wildererschiffes LABIKO 2 im Jahr 2017. Das Schiff, das verbotene Tiefwasser-Stellnetze einsetzte, wurde mit einer Produktionsanlage für Hai-Leberöl an Bord entdeckt, in der jährlich über 500.000 Haie verarbeitet werden konnten. Dieser Einsatz hat die verheerenden Auswirkungen der unregulierten Produktion von Hai-Leberöl aufgezeigt und die Effektivität unserer gemeinsamen Patrouillen demonstriert. 2019 wurde Sea Shepherd Global mit dem Distinguished Service Order (DSO) ausgezeichnet. Der DSO ist die höchste militärische Auszeichnung, die vom Verteidigungsministerium Liberias für außergewöhnliche Verdienste für die Republik Liberia verliehen wird.

3. Benin - Rekordstrafen für illegale Fischerei: In Benin haben wir 2019 unsere Arbeit aufgenommen und die Regierung bei der Festsetzung von drei in einem Meeresschutzgebiet fischenden Schiffen unterstützt. Dies waren die ersten Festsetzungen wegen illegaler Fischerei in Benin. Die Täter wurden vor Gericht gestellt und zur Höchststrafe von 50.000 US-Dollar verurteilt. Dieser Fall gab den Anstoß zu Gesetzesreformen, bei denen die Strafen für IUU-Fischerei auf über eine Million US-Dollar angehoben wurden. Zwei Jahre später halfen wir bei der Festsetzung von zwei weiteren Schiffen, die nach dem geänderten Gesetz verurteilt wurden und jeweils eine Strafe von über 250.000 US-Dollar erhielten. Die Kapitäne wurden zu elf Monaten Gefängnis verurteilt. Seither wurden keine weiteren Fälle von illegaler Fischerei in Benin aufgedeckt.

4. Gambia - Abschreckung gegen illegale Fischerei: Gambias Gewässer sind besonders anfällig für IUU-Fischerei. Im Rahmen unserer Partnerschaften in ganz Afrika wurden bislang 98 Schiffe wegen illegaler Fischerei festgesetzt, 34 davon in Gambia. Anfang 2024 halfen wir bei der Festsetzung von acht Trawlern. Sieben von ihnen fischten in einer Vorrangzone, die ausschließlich der Kleinfischerei vorbehalten ist (und in der Industriefischerei verboten ist), vier verwendeten Netze mit zu kleinen Maschenweiten und alle übermittelten ihre Position nicht über das vorgeschriebene Automatische Identifizierungssystem (AIS). Bei früheren Patrouillen wurden außerdem Schiffe entdeckt, die Haiflossen an Bord versteckten, illegale Netze verwendeten und Fischkisten für den Export in den EU-Markt fälschlicherweise als „zertifizierte nachhaltige Fischerei“ gekennzeichnet hatten.

5. Sierra Leone - Massenflucht von illegalen Fangschiffen: Als wir 2023 in Sierra Leone mit unseren Patrouillen begannen, konnten wir beobachten, wie 70 Schiffe in den Hafen zurückkehrten. Ihnen war bewusst, dass sie die Kontrollen nicht bestehen würden. „Ich erinnere mich an eine ganze Parade von Schiffen, die in den Hafen von Freetown einliefen, weil gerade Inspektionen im Gange waren. Die gesamte Fischerei von 70 Schiffen wurde für die Dauer des Einsatzes eingestellt. Wahrscheinlich hatte keines von ihnen eine gültige Fanglizenz“, sagte Captain Peter Hammarstedt.

Aktualisiert am: 28/06/2024

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